Montag, 25. März 2019

Woche 16

Wie erwartet konnten die Gärtner diese Woche gut etwas Hilfe gebrauchen beim Aufräumen der gefallenen Buche. Ich hatte ein gutes Crossfit Workout beim Heben und Tragen der zersägten Äste und Stücke des Stammes. Der Baum war ca. 170 Jahre alt und der Stamm war mit einem Durchmesser von gut einem Meter ziemlich massiv.
Was ich seit meiner Ankunft nie verpasst habe und auch geniesse, ist die Teatime. An Wochentagen um Viertel nach vier, sonntags um vier Uhr treffen sich jeweils einige Mönche und Gäste zum Tee und manchmal auch zu Kuchen. In diesen Runden wurden schon so einige interessante Fragen kontrovers diskutiert. Neben dem Austausch mit den Mönchen und gelegentlich anderen Gästen geniesse ich auch die Möglichkeit, etwas Praxis für mein English zu bekommen sehr. Und wenn die Welt hier, des Wetters wegen, auch oft traurig und klein wirkt, so hat die Natur in der Umgebung doch etwas behaglich Beruhigendes.

Woche 15

Diese Woche musste ich mich wortwörtlich akklimatisieren. Ich sah kaum mal einmal blauen Himmel, ständig regnete es und ein kalter Wind machte mir, wenn ich draussen war, zu schaffen. Da war ich froh um Arbeit drinnen. Diese bestand daraus, eine Wohnung zu räumen und auf Vordermann zu bringen. Samstags half ich ein paar anderen Freiwilligen einer lokalen Gemeinde bei Streicharbeiten im selben Haus.
Die wenigen Regenlücken in dieser Woche nutzte ich, um im angrenzenden Klostergarten die Wege von Ästen zu befreien, die der Wind von den alten Bäumen gerissen hatte. Zweimal machte auch der Gästepater sportliche Spaziergänge mit mir und zeigte mir etwas die Umgebung von Stratton on the Foss. Als wir dies am Sonntag das zweite Mal machten, sahen wir, dass der starke Wind eine grosse alte Buche auf dem Fussballplatz der Klosterschule zu Fall gebracht hatte. So war mir bereits klar, welche Arbeiten ich wohl die nächste Woche machen dürfte.

Woche 14


Am Samstag, 23. Februar reiste ich zurück nach Einsiedeln in die Schweiz. Am Sonntag besuchte mich meine Freundin. 

Am Montag und Dienstag gaben Paul, mein "Klosterzeitprojekt-Kumpan", und ich ein Interview für eine Lokalzeitung und eines für ein Lokalradio. Am Mittwochmorgen reiste ich dann bereits weiter nach Downside in Stratton on the Foss im Südwesten Englands in der Nähe von Bristol.

Am Donnerstag und Freitag half ich an meinem neuen Zuhause für die nächsten drei Monate einem der Mönche, eine Wohnung zu organisieren und zu räumen, die seit Längerem nicht bewohnt, aber noch voll möbliert und voller Bücher und Bilder war. 

Es regnet. Es windet. Aber die Küche ist entgegen meiner Vorahnung, basierend auf vielen Witzen und Warnungen, zu meiner vollen Zufriedenheit. Und auch hier fühle ich mich von Anfang an willkommen und so freue ich mich auf die Wochen, die ich hier verbringen darf.