Montag, 25. Februar 2019

Wochen 9 bis 13

Diese vergangenen letzten Wochen habe ich fast ausschließlich damit zugebracht, Weihrauch für die Klosterläden hier in Tabgha und in Jerusalem herzustellen. Dies habe ich die meiste Zeit allein in einer kleinen Werkstadt auf dem Grundstück gemacht. Weihrauch ist getrocknetes Harz eines gleichnamigen Baumes, welches man auf Kohlen verrauchen lassen kann und einen ganz eigenen Geruch hat. In der Kirche wird es während der Gottesdienste verwendet, aber auch im Klosterladen wird es viel an Touristen verkauft.
Eigentlich kann man dieses getrocknete Harz direkt verrauchen, doch wenn mann es fein mahlt und mit duftenden Ölen von Blumen und Lebensmittelfarbe versetzt, kriegt man eine geruchlich und visuell bunte Mischung von verschiedenen Weihrauch-Sorten.
Das meiste Weihrauchharz kommt aus Somalia. Woher unser Harz ursprünglich kam, weiss ich nicht, es stammt zumindest nicht aus eigener Produktion, sondern wurde über Griechenland importiert.

In solchen Wannen haben wir Rohmaterial und Mischungen aufbewahrt, bevor wir sie abfüllten oder weiterverarbeiteten. Auf diesem Bild sieht man gemahlenes Harz.

Dieses gemahlene Harz mischte ich dann mit einer bestimmten Menge an z.B. Rosenöl und etwas Magnesiumoxid, damit die Mischung nicht zu feucht wurde.
Wenn ich diese drei Bestandteil gut miteinander vermengt habe, was etwas Zeit und ziemlich viel Kraft in den Unterarmen forderte, trocknete ich die Mischung in kleinen Ballen, um sie dann später flach zu walzen und mit einer profilierten Walze in Form von kleinen Steinchen zu kriegen. Diese Steinchen habe ich dann nach ein paar Tagen, welche sie zum Trocknen in einer Tiefkühltruhe verbrachten, in verschieden große Töpfchen nach Gewicht für den Verkauf abgefüllt.

In dem Töpfchen Olibanum ist natürliches Weihrauchharz ohne irgendwelche Zusätze.
Die anderen Bilder zeigen ein paar andere Sorten, welche aus dem gemahlenen Harz hergestellt wurden.







Da ich bei dieser Arbeit mental nicht ausgelastet war, konnte ich mir stundenweise spannende Podcasts anhören.

Wochen 7 und 8

Die zwei Wochen sind schnell vergangen und ich habe die Zeit und den Blog fast vergessen. Das liegt wohl daran, dass ich mich hier wohlfühle. Die vergangenen Wochen habe ich zuerst Zitronen und Orangen von Bäumen um das Kloster herum gepflückt und dann zusammen mit einem der Mönche in den folgenden Tagen zu Limoncello und Bitterorangenmarmelade verarbeitet. Ich war dann noch an ein paar Tagen mit Abfüllen, Versiegeln und Etikettieren der Produkte beschäftigt. Diese Produkte werden in den beiden Klosterläden hier in Tabgha und der Abtei in Jerusalem verkauft. Außerdem fielen, überall auf dem Gelände, Putz- und Aufräumungsarbeiten an, weil der Wind viel Laub und Palmäste herunterwehte und der viele Regen auch etwas Erde und Steine über einen Weg schwemmten.
Neben der Arbeit habe ich aber viel Freizeit, die ich nach Belieben nutzen kann. Die letzten Wochen habe ich dabei vor allem viel gelesen.